Die Geozelle: Das Material des 21. Jahrhunderts

Die Geozelle gilt weithin als das Material des 21. Jahrhunderts. Fachleute sind sich einig, dass ihr volles Potenzial erst zur Mitte dieses Jahrhunderts ausgeschöpft sein wird, und eine qualitativ bessere Alternative wird nicht vor Ende des Jahrhunderts erwartet.

Trotz ihrer heutigen Popularität war die Geozelle zu Beginn ihrer Entwicklung noch nicht weit verbreitet. Sie wurde Mitte des letzten Jahrhunderts erfunden, aber erst um die Jahrtausendwende herum, als Bauwesen und Landschaftsarchitektur boomten, wurde ihr Wert wirklich erkannt. Seitdem hat sich ihr Anwendungsbereich erheblich erweitert: Sie wird nicht mehr nur zur Boden- und Straßenbefestigung eingesetzt, sondern auch zum Schutz unterirdischer Bauwerke, zur Fundamentverstärkung sowie – in Kombination mit anderen Geokunststoffen – für Wärme-, Dampf- und Feuchtigkeitsschutz.

Geschichte der Erfindung

Die ersten Versuche zur Bodenstabilisierung mit Zellstrukturen stammen aus den 1920er Jahren in Frankreich. Damals verwendete man Holzbalken, die zu Zellstrukturen zusammengefügt und mit Schüttmaterial gefüllt wurden. Dies erhöhte die Haltbarkeit des Geländes, allerdings nur kurzfristig – Holz war anfällig gegenüber Umwelteinflüssen.

Die Lösung kam Ende der 1960er Jahre, als ein französisches Unternehmen eine Zelle aus synthetischen Materialien herstellte. Diese war verrottungsfest, zersetzte sich nicht, bot Stabilität und war kostengünstig. Zehn Jahre später begannen Unternehmen in Europa und den USA mit der Produktion von Geozellen.

In den 1980er Jahren wurde die Geozelle in Europa bereits aktiv im Straßen- und Industriebau eingesetzt. Allmählich fand sie auch Eingang in die Landwirtschaft.

Die Geozelle in Osteuropa und Russland

In der Sowjetunion gewann das Material an Bekanntheit durch Forschungsarbeiten des Straßenbauinstituts, das französische Modelle untersuchte. In den 1970er Jahren entstand das Material „Dornit“ – ein Geotextil, entwickelt für extreme klimatische Bedingungen. Danach wurden weitere geotechnische Materialien entwickelt – basaltbasierte Bewehrungsgitter, verschiedene Arten von Geotextilien und Prototypen von Geozellen.

Moderne Anwendungen der Geozelle

Heute sind Geozellensysteme ein integraler Bestandteil moderner Bau- und Infrastrukturprojekte:

  • Bau von Gebäuden auf schwachem Untergrund;
  • Anlage von Straßen, Dämmen und Hängen;
  • Landschaftsgestaltung und Begrünung;
  • Errichtung von Dichtungs- und Drainagesystemen;
  • Erosionsschutz und Bodenkonsolidierung;
  • Feuchtigkeitsschutz und Abdichtung;
  • Verstärkung im unterirdischen Bauwesen.

Das Material ist vielseitig, langlebig und wirtschaftlich – deshalb sind Geozellen die bevorzugte Wahl für Planer, Investoren und Bauunternehmen.